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27. Februar 2021

Richtig Stehen – eine therapeutische Einschätzung

Richtig Stehen – eine therapeutische Einschätzung

von digitalwerk / Samstag, 13 Oktober 2018 / Veröffentlicht in

Wie wichtig ist Stehen für Menschen mit Behinderung, was bedeutet Stehförderung, welche Effekte erzielt man damit und wie ist Stehtherapie mit Hilfsmittelunterstützung zu realisieren?

Stehen ist ein wichtiger Entwicklungsschritt auf dem Weg zur körpereigenen Fortbewegung, eigentlich sogar der Fortbewegung vorgeschaltet.
Wir Therapeuten erleben die Kinder im Alter von ca. einem Jahr wenn sie anfangen sich gegen die „Schwerkraft“ aufzulehnen“ und sich mit geschickten Bewegungsübergängen „nach oben“ orientieren.
Dieser komplexe Vorgang erfordert eine hohe koordinative Leistung vom Gehirn bei dem verschiedene Muskelgruppen in bestimmter Reihenfolge angesteuert und angespannt werden.
Für die statomotorische Weiterentwicklung des Körpers zu einer stabilen, organisierten Fortbewegung auf 2 Beinen hin, ist die gesicherte Stehposition Vorraussetzung.
Stehen bedeutet dabei aufrecht sein, einen größeren Wahrnehmungsradius zu haben, regelrechte Gelenkbelastung zu erfahren, Muskeltraining zur Stabilisation zu erreichen, Verdauungs- und Herzkreislaufsystem in anderer Ebene und intensiver zu fordern sowie Gleichgewichtstraining und Atmungsverbesserung.

Stehen anbahnen – was ist zu tun?

Ist Stehen aus eigener Kompetenz nicht möglich, fehlen dem Körper grundlegende Reize und Belastungen zur Entwicklung der noch nicht ausreichend ausgebildeten großen Gelenke, wie z.B. dem Hüftgelenk. Nur mit körpereigener Stehbelastung können sich die Hüftpfannen hin zu der im Körperbauplan anatomisch vorgesehenen Form und physiologischen Funktionsweise entwickeln. Diese Entwicklung stellt die Grundvorraussetzung für Fortbewegung auf zwei Beinen dar.
Fehlt diese Möglichkeit, oder kann diese Lage durch verschiedene Behinderungsformen vom Kind nicht eigenständig eingenommen werden, können sich Gelenke, Muskeln, Gleichgewicht und das gesamte neuro-orthopädische Zusammenspiel aller Körperanteile nicht auf das Fortbewegungsziel hin ausreichend entwickeln.
Dabei gilt, daß jeder Mensch, der nicht körpereigen oder behinderungsbedingt imstande ist, die Stehposition zu erreichen, mit einem geeigneten technischen Gerät unterstützt werden sollte.

Rechtzeitig mit Stehförderung beginnen

Angelehnt an die regelrechte statomotorische Entwicklung des Kindes , kann mit der technischen Stehförderung schon sehr früh begonnen werden, damit ein Äquivalent zur eigentlich normalen physiologischen Gelenkbelastung erreicht wird.
Nicht nur ganz junge Patienten sodern auch Erwachsene, die durch erworbene Behinderungen oder fortschreitende neurologische Erkrankungen aus eigener Kraft die Stehposition nicht oder nicht mehr eigenständig einnehmen können, sollen durch geeignete Geräte unterstützt werden. Im Erwachsenenbereich ist die therapeutische Ausrichtung mit Ausnahme der bereits entwickelten Großgelenke identisch. Auch hier geht es im Schwerpunkt um Erhalt der Muskellängen(Kontrakturprophylaxe), Förderung von Herz-Kreislaufsystem und Verdauung, Durchblutungsverbesserung, Wahrnehmungsverbesseung, Gleichgewichtsförderung.

Beispielhafte Diagnosen

Eine Vielzahl von Behinderungs- und Krankheitsbildern können auf diese Weise begleitet werden – hier seien einige genannt wie z.B.

– (infantile) Cerebralparesen (ICP) oder (CP)
– Muskeldystrophien (z.B. Morbus Duchenne; Floppy infant)
– Syndromerkrankungen
– zentrale und periphere Lähmungen (z.B. Querschnittlähmungen, Schädelhirntraumata)
– Hemiplegien
– globale Entwicklungsverzögerungen
– progressive neuromuskuläre Erkrankungen (u.a. amyotrophe Lateralsklerose, multiple Sklerose)

Therapeutischer Nutzen der Stehtherapie

Der therapeutische Nutzen für alle Behinderungsformen ist immens. Über die Anbahnung von „Normalität“ hinaus, werden gerade in der entwicklungsbegleitenden Kinderförderung Folgeerscheinungen wie Torsionsskoliosen, Kontrakturen, komplexe Windschlagdeformitäten nachhaltig verzögert oder sogar teilweise verhindert.
Vorraussetzung für eine gut funktionierende und „wirksame“ Stehförderung ist die Auswahl des richtigen Gerätes und natürlich der konsequente Einsatz desselben zum richtigen Zeitpunkt.

Auswahl der Stehgeräte

Die Stehgeräte von Rehatec lassen sich ganz grob in drei Kategorien unterteilen :

1 Geräte mit Aufrichtemöglichkeit aus der Rückenlage heraus (Lasse Liegebär/ DaVinci)

2 Geräte, in die bereits stehend transferiert wird (Heidelberger Stehgerät Standard, Multi, Gerdi, schrägverstellbar)

3 Geräte zur eigenständigen Fortbewegung in stehender Position (Speeedy)

Für eher passive oder hypotone Patienten oder auch Patienten mit bereits bestehenden Kontrakturen sind tendenziell die Geräte mit Aufrichtung aus Rückenlage geeigneter.
Ein Patient, der im Rumpfbereich muskuläre Reststabilität- oder Funktion hat, oder ggf. beim Aufstehvorgang noch mithelfen kann, ist besser mit einem vertikalen Stehgerät versorgt – zu Trainingszwecken kann dabei die Neigung nach vorne optional beeinflußt werden (Multi-Untergestell).
Für Patienten, die darüberhinaus Restfunktionen in den Armen zeigen, kann mittels seitlich angebrachter, großer Antriebsräder ein Stehgerät eigenständig positioniert / gefahren werden (Modell Speeedy).

Holger Kirchhoff
Phyiotherapeut / Rehafachberater / Rettungsassistent
Glockenstr. 99 , 32584 Löhne

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