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2. März 2021

Richtig Sitzen – eine therapeutische Einschätzung

Richtig Sitzen – eine therapeutische Einschätzung

von digitalwerk / Samstag, 13 Oktober 2018 / Veröffentlicht in

Einen Großteil des Tages verbringen die Menschen in unterschiedlichen Sitzpositionen und erleben so ihre Umwelt.

Auf dem Weg zur aufrechten Fortbewegung ist das Sitzen der zweite wesentliche Entwicklungsschritt (nach Rollen und Krabbeln).
Sitzen ermöglicht dem Kind erstmals eine andersartige und höhere Wahrnehmungsebene, der Blick auf Dinge in der Umgebung ist verändert und erweitert, Kopf und Oberkörper erreichen 360 Grad visueller Betrachtung im Raum.
Eigenes Sitzen bedeutet aber auch einen weiteren Schritt in Richtung Eigenständigkeit, z.B. selbständiges Sitzen am Tisch zur Nahrungsaufnahme oder eigene Beschäftigung mit den Armen in sitzender Position. Dabei muß diese Position auch ohne Entwicklungsverzögerung oder körperliche Beeinträchtigung „geübt“ und stabilisiert werden.

Rechtzeitiges Anbahnen von Sitzen wichtig

Wenn ein Kind aus eigener Kompetenz die Sitz-Position nicht einnehmen kann, sollte angelehnt an die zeitliche Normalentwicklung der Statomotorik mit Förderung und Unterstützung dieser Position begonnen werden.
Dabei ist wichtig, sowohl eine auf die jeweilige Einschränkung des Sitzvermögens bezogene, adäquate Haltungsunterstützung einzurichten, als auch die Bedeutung der Körperlage „Sitz“ für den Alltag im Auge zu behalten :

– Sitzen bedeutet statomotorische Eigenständigkeit (ohne von den Eltern gehalten werden zu müssen)
– Eigenes Sitzen bedeutet auch eine gewisse Trennung vom elterlichen Arm oder Schoß
– Sitzen ist wesentliche Grundlage für Mobilität (Kinderwagen, Autositz, ggf. Rollstuhl …)
– Ein stabiler Sitz bedeutet Freiheit für die Arme und damit Handlungsfreiheit
– Eigenständiges Sitzen bedeutet vergrößerte Wahrnehmungsvielfalt

Aus medizinisch-therapeutischer Sicht muß bei der Sitzförderung darauf geachtet werden, dass abhängig von der jeweiligen Ausprägung und Art der Sitzeinschränkung, das richtige Ausmaß an Unterstützung eingerichtet wird – hierbei wird im Wesentlichen auf die Organisation einer regelrechten Sitzposition geachtet.

Richtige Hilfsmittelauswahl

Hilfsmittel, die zur therapeutischen Unterstützung des Sitzens geeignet sind, sollten verschiedene technische Einstell- und Anpassungsmöglichkeiten bereithalten, wie etwa :

– Lageunterstützung (Verstellmöglichkeit zur Schrägverstellung des gesamten Sitzes und Verstellmöglichkeit der Rückenlehne zur Beeinflussung des Hüftwinkels )
– Höhenverstellung (Anpassmöglichkeit an unterschiedliche Tisch- und Beschäftigungshöhen)
– Oberkörperunterstützung (thorakaler seitlicher Halt durch verstellbare Stützelemente wie z.B. Thoraxpelotten )
– Kopfunterstützung (verstellbare Kopfstützen in unterschiedlicher Bauform)
– Armunterstützung ( dorsale Anstützpolsterung, Armablagetisch, Armlehnen)
– Ab- und Adduktionsunterstützung (verstellbare laterale und mediale Beinführung)
– Fußauflage (symmetrisch oder asymmetrisch, in Höhe, Neigung und Kniewinkel einstellbare Fußstütze)
– Begurtung ( für Anwender bedienbare Sicherung des Beckens, des Oberkörpers und der Sprunggelenke)
– Mobilitätsunterstützung ( durch die Kombination des Stuhls mit fahrbaren Innen- und Außenuntergestellen)

Beispielhafte Diagnosen

• (infantile) Cerebralparesen (ICP) oder (CP)
• Muskeldystrophien (z.B. Morbus Duchenne; Floppy infant)
• Syndromerkrankungen
• zentrale und periphere Lähmungen (z.B. Querschnittlähmungen, Schädelhirntraumata)
• Hemiplegien
• globale Entwicklungsverzögerungen
• progressive neuromuskuläre Erkrankungen (u.a. amyotrophe Lateralsklerose, multiple Sklerose)

Auswahl der Sitzhilfen

Je nach Krankheits-/Behinderungsbild werden unterschiedliche Einstellungen erforderlich – ein geeigneter Therapiestuhl läßt sich auf die jeweilige Anforderungslage einstellen und auch nach Wachstum an unterschiedliche Körpergrößen anpassen, damit eine Einsatzvielfalt und lange Nutzungsdauer entsteht.

Kombinierbar sind die Therapiestühle mit je unterschiedlichen Untergestellen, die entweder ausschließlich für den Innenbereich konzipiert sind, oder mit größeren Rädern auch als Kombinationsuntergestell für den Innen- und Außenbereich eingesetzt werden können.

Mit der Entwicklung der Therapiestühle Nele, Heidelberger Therapiestuhl und Heidelberger Sitzsystem sind für jeglichen Anforderungsbereich anpassbare, mitwachsende und vielfach, auch für Anwender gut einstellbare Sitzhilfen entwickelt worden.

Holger Kirchhoff
Physiotherapeut / Rehafachberater / Rettungsassistent
Glockenstraße 99, 32584 Löhne

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